Harta- Hartau

Harta - Komitat Bács-Kiskun, liegt an der Donau, auf der westlichen Seite der sich zwischen Donau und Theiß erstreckende Tiefebene.        Komitat (Verwaltungsbezirk) Bács-Kiskun grenzt an Serbien sowie an die Komitate Baranya, Tolna, Fejér, Pest, Jász-Nagykun-Szolnok und Csongrád. Harta befindet sich 100 km südlich von Budapest und 20 km nördlich von Kalocsa. In der Ortschaft leben ca. 4000 Einwohner, von denen ein Großteil deutschstämmig ist.In der Nähe von Harta liegt Kalocsa, Solt, Kiskőrös, die Geburtsstadt von dem großen ungarischen Dichter Sándor Petőfi. Die neuzeitliche Geschichte von Hartau begann nach der Türkenzeit im Jahr 1723, als die ersten Deutschen auf dem Besitz von Paul Ráday ankamen. Die hierhin ziehenden Bauern, Kaufleute und Handwerker kamen aus...

HARTA - BUCH 1
HARTA - BUCH 2

[...]Bisher ist es nicht gelungen festzustellen, wann genau die Ansiedlung in Harta stattfand, und auch das nicht, woher die Siedler gekommen sind.

Károly Galgéczy schreibt in seinem Werk, dass 1720-1724 die Besiedlung mit augustiner-evangelischen Deutschen aus Suevia erfolgt ist.

Samu Borovszky behauptet in seinem Werk von 1910 dasselbe, nur schreibt er statt Suevia Württemberg.

Edith Fél schreibt 1935 in 'Harta néprajza' (Die Volkskunde von Hartau), dass die ersten Siedler 1723-24 auf das Gut von Pál Ráday gekommen sind, und haben mit ihm Verträge abgeschlossen. Ein Protokoll im Archiv des Komitats Pest nennt 32 Familien als erste Siedler. Da die Angaben über ihre Herkunft mangelhaft sind, muss diese Frage offen bleiben. Auf Grund von sprachlichen Untersuchungen und der Volkstracht, nimmt sie an, dass sie pfälzisch-hessisch-fränkischen Ursprungs sind. Ihre Sprache weist auf hessisch-pfälzisch-elsässisch-lothringische Herkunft hin. Sie hält die Annahme, dass sie aus Württemberg gekommen sind für grundlos.

 Im Ráday-Archiv finden wir die deutsche Kopie des ältesten Vertragsabschlusses mit den Hartauern. Der Vertrag ist mit dem 9. Juni 1724 datiert, und beginnt mit folgenden Worten: „Ich, der Unterzeichnete habe mit den aus dem Reich angekommenen Menschen das Hartauer Gut nebst Szüll und Öll zum Dorfbau übergeben - mit folgenden Bedingungen vereinbart.“ Diesen Vertrag hat Pál Ráday unterzeichnet, und weil er das Wort angekommen benutzt, kann man darauf schließen, dass die Siedler entweder 1724 oder kurz davor nach Hartau gekommen sein müssen. Im Archiv des Komitats Pest taucht die Gemeinde Hartau zum erste mal im Jahre1725, in den Steuererhebungslisten auf (Conscriptiones perceptorales II, 93 - für Jahr 1725) Fünfundfünfzig Familien von verheirateten Ankömmlingen sind erfasst worden neben einigen Namen ist auch die Zeit der Ankunft festgehalten, bei den meisten ist die Zeit der Ankunft anderthalb Jahre, aber es gibt auch welche, die vor einem Viertel -, bzw. Dreiviertel - Jahr angekommen sind.Die landesweite Erfassung von 1728 (Conscriptio regnicolaris processus Solthiensis 1728 C. P. I. 4.), also eine später Zusammenschreibung, registriert nur noch 49 Familien, das zeigt, dass diese vor drei Jahren angesiedelt wurden. Diese Behauptung ist falsch, weil schon 1724 ein Vertrag abgeschlossen wurde. Die obigen Daten ergeben - obwohl man die genaue Zeit der Ansiedlung nicht weiß - dass diese frühestens 1723 begonnen hat. Auch das lässt sich nicht feststellen, woher die Siedler gekommen sind. Die Namen Gallé, Arras und Wiand lassen auf französische, bzw. elsass-lothringische Herkunft schließen. Die Frage wurde auch aufgeworfen, dass Franzosen, die Fürst F. Rákóczi II. ansiedeln wollte, nach Hartau gekommen sein sollen. K. Benda hat in seinem Aufsatz von 1965, die Auffassung widerlegt, dass Franzosen, die der Fürst ansiedeln wollte, nach Hartau gekommen sind. 

In der Frage, woher die Siedler gekommen sind, kann man sich am ehesten auf die Erklärung von Pál Ráday stützen. Er müsste das am besten wissen. Die zu erörternde Erklärung teilt zwar nicht mit, woher die Siedler kamen, aber sie dazu geeignet, die Behauptung zu widerlegen, dass die Besiedlung nur aus Württemberg geschah. Pál Ráday schreibt am 25. Juli 1728, also in der Zeit als die Ansiedlung im Großen und Ganzen schon abgeschlossen war, im Vor- und Schlusswort der lateinisch sprachigen Regelordnung der Gemeinde folgendes:

„Als Unterzeichneter Grundherr der Gemeinde Harta im Komitat Solt gebe ich zur Erinnerung bekannt, dass nachdem die gegenwärtigen Bewohner der Gemeinde aus verschiedenen Teilen Deutschlands hierher gekommen sind, bei mir in geziemender Weise vorsprachen und um Platz zum Wohnen und geeignetes Gelände zur dauerhaften Ansiedlung baten. Nachdem ich mich zuvor mit ihnen über ihre Steuer- und Fronpflichten einigte, habe ich gutwillig zugestimmt. Vor allem habe ich betont, dass keine gut organisierte Gemeinschaft, in erster Linie die ihre, die sich aus Verschiedensprachigen zusammenfand, die unterschiedlichen Bräuche und Sitten mitbrachten, auch Gutes und Schlechtes vermischend, nicht ohne die strenge Beschränkung des Gesetzes dauerhaft und glücklich überdauern kann, deshalb habe ich weise so beschlossen, dass ihre zukünftige Anpassung aneinander an - nach meinem Wunsch für gut gehaltene - Gesetzesartikel binde, die sie unter Androhung bestimmter Strafen verpflichten sollen.“

Danach folgen in Punkte gefasste Verbote und die Strafen bei ihrer Nichteinhaltung.[...]      

Auszüge aus dem Buch:

Tibor Gallé - Adalékok Harta történetéhez, 185 S. + Dokumentumok és fényképek, Budapest, 1983

 

  Augenblicke aus unsere Reise nach Harta

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 Copyright © 2011 by Eugen D. Popin

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